Verhütung
Verhütung
Die Pille
Nuva-Ring®
Verhütungspflaster (EVRA®)
Depocon
Mirena (Hormonspirale)
Implanon®
Spirale (IUD)
Sterilisation der Frau oder des Mannes
Mechanische oder chemische Barrieremethoden
Natürliche Familienplanung (NFP)
Notfallkontrazeption ("Pille danach")



Die Pille

Auch nach 50 Jahren Pille ist diese nach wie vor das am Häufigsten verwendete hormonelle Verhütungsmittel, etwa 38 Prozent aller Frauen, zwischen 15 und 45 Jahre verwenden sie. Wie aus Umfragen hervorgeht sind aber nicht alle damit zufrieden. So stört gerade jüngere  Frauen die tägliche Einnahme, das hohe Risiko des Vergessens, dies wird vielfach als Belastung empfunden und führt oft neben anderen Ursachen zur sogenannten "Pillenmüdigkeit". Auch mögliche Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme, Libidoverlust spielen eine nicht zu vernachlässigende Rolle bei der Unzufriedenheit der Anwenderinnen.  Richtige Indikationsstellung, individuelle Risiken und Kontraindikationen sind jedoch bei der Verschreibung genau zu beachten. Unter diesen Kautelen, sowie unter regelmäßigen gynäkologischen Kontrollen, ist auch nichts gegen eine Langzeiteinnahme einzuwenden. Die Frage nach der Bestimmung der APC Resistenz bei Ersteinstellung, um ein erhöhtes  Thromboserisiko möglichst auszuschließen, wird heute eher kontroversiell und als nicht  unbedingt nötig gesehen, wenn keine Thromboseanamnese vorhanden ist. Nach dem 35. Lebensjahr ist bei starken Raucherinnen die Fortsetzung der Pilleneinnahme zu hinterfragen und nach Möglichkeit sollten die Betroffenen auf eine andere nicht hormonelle Kontrazeption umgestellt werden, da mit zunehmendem Alter das Thromboserisiko steigt. Gesunde Nichtraucherinnen ohne  Risikofaktoren können nach neuesten Erkenntnissen der FDA die Pille bis zur Menopause einnehmen. Um Nebenwirkungen möglichst gering zu halten soll man die Pillenverschreibung nach anamnestischen bzw. klinischen Daten ausrichten bzw. auf sie Rücksicht nehmen und die breite Palette, es stehen über 40 Präparate in Österreich zur Verfügung - der Mehrstufen- bzw. Ein- Mehrphasen-Kombinations-präparate mit verschiedenen Gestagenen und Hormondosen gezielt anwenden. 

Pillen mit 17ß-Estradiol                                                                                 
derzeit sind 2 Präparate am Markt, es sind Pillen mit natürlichem 17ß-Estradiol Qlaira® - Estradiolvalerat + Dienogest als Mehrstufenpräparat und Zoely ®  - 17ß Estradiol + Nomegestrolacetat (Nomac) als Monophasisches Kombi-Präparat. Beide zeichnen sich durch hohe kontrazeptive Sicherheit, akzeptable Zyklusstabilität und schwächere Menstruation aus.

Minipille 
eine reine Gestagenpille, die durchgehend ohne Pause genommen wird. Nach neueren Erkenntnissen sind sie bei relativ regelmäßiger Einnahme, den Kombinationspräparaten in der Sicherheit ebenbürtig. Relativ häufig kann es auch zu Zwischen- und Schmierblutungen kommen, da ihre Wirkung nicht primär auf die Unterdrückung der Ovulation ausgerichtet ist, sondern im Wesentlichen das Zervikalsekret in dem Sinne verändert, dass es für die Spermien unpassierbar wird. Sie eignen sich speziell auch für medizinische Indikationen, wie z.B. bei einer Kontraindikation für eine Estrogengabe wegen eines erhöhten Thromboserisikos. Da es bei der Minipille zu keiner Erhöhung des Thromboserisikos kommt, eignet sie sich speziell auch bei diesen Fällen.    



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Nuva Ring®

Der weiche, biegsame, dünne und transparente Kunststoffring aus Evatane, der auf einer völlig neuen Technologie beruht, hat einen Durchmesser von 54 mm, eine Dicke von 4 mm mit einem hormonhaltigen Kern. Jeder NuvaRing enthält 2,7 mg Ethinylestradiol (EE) und 11,7 mg Etonogestrel (ENG), die gleichmäßig im Evatane-Kern verteilt sind. Eine umgebende Evatane Membran kontrolliert die Hormonfreisetzung aus dem Ring. Durch die intravaginale Applikation kann die Hormondosis gering gehalten werden, pro Zyklus setzt der Ring täglich 15 mcg EthinylestraIdiol und 120 mcg Etonogestrel frei. Der Ring ist für einen Anwendungszyklus vorgesehen, dieser umfasst  eine dreiwöchige Anwendung mit anschließender einwöchiger ringfreier Pause. Er wird von der Anwenderin selbst in die Scheide (Vagina) eingeführt, wobei die Lage des Ringes nicht ausschlaggebend ist. Der Nuva-Ring® hat gerade in der jüngeren Generation in relativ kurzer Zeit eine sehr große Akzeptanz gefunden. Sollte der Ring einmal stören, kann er während des Geschlechtsverkehrs bis maximal 3 Stunden herausgenommen werden, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. Durch die geringe Hormonbelastung sind nur sehr geringe Auswirkungen auf den Lipidmetabolismus, auf die Gerinnungsfaktoren bzw. keine relevanten Auswirkungen auf Blutdruck und Kohlehydratstoffwechsel zu erwarten. Die geringe Östrogenbelastung bewirkt, dass Hautveränderungen, Übelkeit oder Brustspannen weniger häufig zu erwarten sind als bei oralen Kontrazeptiva. Weiters ist bei der Anwendung dieses Ringes keine Zunahme des Gewichts zu befürchten..

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Verhütungspflaster (EVRA®)

Mit EVRA®, dem weltweit ersten Pflaster zur Kontrazeption, steht Frauen eine weitere hormonelle Verhütungsmöglichkeit über die Haut, wöchentlich anzuwenden, zur Verfügung. Nach insgesamt drei Wochen Tragedauer ist die vierte Woche pflasterfrei. In dieser Woche kommt es zur Entzugsblutung. Es kann auf vier verschiedene Bereiche am Körper aufgeklebt werden: auf den Bauch, die Außenseite des Oberarms, den Oberkörper (außer im Brustbereich) oder das Gesäß. Einmal aufgeklebt, wird das Verhütungspflaster für eine Woche getragen. Nach sieben Tagen, immer am gleichen Wochentag, wird EVRA® gewechselt. EVRA® bietet im Wesentlichen die gleiche Sicherheit wie die oralen hormonellen Kontrazeptiva. Das beige Verhütungspflaster EVRA® im Format 4,5 x 4,5 cm enthält die Wirkstoffe Ethinylestradiol (EE) als Östrogen und Norelgestromin (NGMN) als Gestagen. Das Wirkprinzip von EVRA® entspricht dem monophasischer Pillen. Ein First-Pass-Effekt und Hormonspiegelspitzen wie bei den Pillen werden vermieden. Gastrointestinale Störungen oder Erkrankungen wie beispielsweise Erbrechen. Durchfall oder Zöliakie haben keinen Einfluss auf die kontrazeptive Wirksamkeit von EVRA®. Auch Arzneimittelinteraktionen sind durch die Umgehung des Gastrointestinal-Traktes seltener als bei Pillen. Mit diesem Anwendungsrhythmus verbindet EVRA® Vorteile von Depot-Präparaten mit gleichzeitig uneingeschränkter Flexibilität, bei bestehendem Kinderwunsch. EVRA® ist im Allgemeinen gut verträglich und erlaubt eine gute Zykluskontrolle. Die Art und Häufigkeit von Nebenwirkungen sind mit denen von Pillen vergleichbar. Durch die transdermale Applikation kann es zu Hautirritationen kommen.



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Sayana® - „Depocon Amp. neu“

Reduzierter Anteil von 104 mg Medroxprogesteronacetat (MPA) in 0,65 ml Injektionssuspension gegenüber dem alten Depocon®, mit 150 mg Medroxyprogesteronacetat. Die Verabreichung erfolgt alle 3 Monate (maximal 13 Wochen) subcutan in die Vorderseite des Oberschenkels oder in den Bauch. Die Grundsubstanz steht bereits seit vielen Jahren, als eine in seiner chemischen Struktur dem natürlichen Progesteron sehr nahe verwandt, in der Kontrazeption zur Verfügung. Auf Grund seiner chemischen Struktur entwickelt das MPA eine dem natürlichen Progesteron ähnliche pharmakologische und biologische Aktivität. Die kontrazeptive Wirkung des MPA`s liegt folgenden Mechanismen zugrunde: durch die Hemmung der hypophysären Gonadotropin-Sekretion wird das  Heranreifen von Eizellen verhindert und somit bleibt die Ovulation aus. Es bleiben jedoch basale Gonadotropinspiegel während der gesamten Anwendungsdauer von MPA erhalten. Die dadurch resultierenden Östrogenspiegel entsprechen der frühen Follikelphase, womit es zu keinem Auftreten von klimakterischen Beschwerden oder Atrophiezeichen vaginal kommt. Durch eine weitere Wirkung am Zervikalsekret, wird dieses in der Menge, in der Zusammensetzung und in den physikalischen Eigenschaften soweit verändert, dass die Penetration der Spermien verhindert wird. Weiters kommt es unter Sayana zu Veränderungen am Endometrium durch Ruhigstellung und Atrophie mit reduzierter glandulärer Aktivität. Durch diese Wirkungen wird bereits ein sehr hoher Schutz vor einer Schwangerschaft für drei Monate erreicht.

Um eine Schwangerschaft auszuschließen, aber um auch Zwischenblutungen in den Folgemonaten zu vermeiden, sollte Sayana erstmals während der ersten fünf Tage einer Menstruation verabreicht werden. Unmittelbar nach initialer Verabreichung von MPA werden ein hoher Blutspiegel und damit die sofortige kontrazeptive Wirkung erreicht. Nach einer Geburt kann Sayana auch unter Stillen bereits 6 Wochen danach, nach Abstillen bereits 5 Tage nach der Geburt verabreicht werden. Unter Sayana kann es in den ersten Monaten zu Blutungsunregelmäßigkeiten im Sinne von Meno-Metrorrhagien, oder Schmierblutungen kommen. In etwa 60 % der Anwenderinnen kommt es innerhalb des ersten Jahres nach Verabreichung von MPA-Präparaten letztendlich zu einer Amenorrhoe (Ausbleiben der Blutung), im zweiten Jahr steigt die Zahl der amenorrhoeschen Frauen auf über 80%, was von vielen Frauen als nicht unerwünscht angesehen wird.

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Mirena® (Hormonspirale)

Die Hormonspirale Mirena® ist ein sogenanntes intrauterines Hormonsystem mit dem Gestagen Levonorgestrel. Die Form entspricht einer Kupferspirale, wobei sich im vertikalen Schenkel ein Hormonzylinder befindet. Das in der Gebärmutterhöhle freigesetzte Gestagen führt unter anderem zu einem verminderten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass bereits nach 1-3 Monaten mit einer deutlichen Verminderung der Blutungsstärke zu rechnen ist. In etwa 20 - 25% der Fälle kommt es nach einem Jahr zu einer Amenorrhoe (Ausbleiben der Menses), ohne dass aber die Eierstockfunktion beeinträchtigt ist. Da die Spirale nur lokal auf die Gebärmutterschleimhaut wirkt, kann sie sogar während der Stillzeit eingelegt werden. Schmier- oder Zwischenblutungen, die in den ersten 3 - 5 Monaten nach dem Einsetzen der Spirale auftreten, werden von den Patientinnen nach entsprechender Aufklärung meistens problemlos toleriert. Dieses intrauterine Hormonsystem gilt daher als sehr sicheres Langzeitkontrazeptivum, speziell auch für Problemfälle und nach Abschluss des Kinderwunsches. Die Verwendung bzw. das Einsetzen der Spirale ist mit einem modernen Applikator einfach und vor allem reversibel. Die Einlage sollte während der Blutung oder mitzyklisch erfolgen, denn in beiden Fällen ist der Gebärmutterkanal etwas geöffnet, was das Einführen des etwas dickeren Längsschenkel, im Verhältnis zu einer Cu haltigen Spirale, erleichtert. Die korrekte Lage sollte mittels Ultraschall überprüft werden. Nebenwirkungen treten vor allem in den ersten 3 - 6 Monaten auf, wie z.B. Beschwerden im Unterbauch, Kopfschmerzen, Übelkeit, Depressionen, Hautveränderungen wie Akne, Mastalgie (Schmerzen in der Brust)..

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Implanon®

Das erste hormonelle Einzelstäbchen Implantat ermöglicht Empfängnisverhütung über drei Jahre und ergänzt damit das Spektrum der Langzeitverhütungsmittel. Bei lmplanon® handelt es sich um ein kleines, flexibles Kunststoffstäbchen mit 4 cm Länge und 2 mm Durchmesser, einem Kunststoff, der sich im Körper nicht auflöst und kein Silikon enthält, das als Hormon ein Gestagen enthält. Durch den fehlenden Östrogenanteil, bleibt die körpereigene Östrogenproduktion zumindest zum Teil erhalten. Die kontrazeptive Wirkung des Präparates wird neben einer Erhöhung des Zervixschleimes primär durch eine Hemmung des Eisprunges (Ovulation) erreicht. Eine gewisse ovarielle Aktivität mit heranwachsenden kleinen Follikeln bleibt jedoch erhalten. Das silikonfreie Einzelstäbchen Implantat wird unter die Haut (subkutan) an der Innenseite des Oberarmes eingesetzt, präferentiell auf der weniger beanspruchten Seite. Das Setzen erfolgt mittels eines speziellen Applikators. Selten wurde Akne, sowie eine stärkere Gewichtszunahme über drei Jahre als Nebenwirkungen beobachtet. Wie bei anderen, rein gestagenhältigen Verhütungsmittel kann es bei der Verwendung des Implantates zu einem veränderten Blutungsverhalten bis hin zum Ausbleiben der Blutung kommen. Als Kontraindikationen gelten Thrombosen, schwere Lebererkrankungen, ungeklärte vaginale Blutungen, Verdacht auf Schwangerschaft.



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Spirale (IUD)

Aus der früheren Vielzahl der Spiralen haben sich im Wesentlichen die aus Kunststoff gefertigten Spiralen, deren Längsschaft mit einem Kupferdraht umwickelt ist, durchgesetzt. Diese haben eine Liegedauer von 3 - 5 Jahren und zeichnen sich durch eine sehr hohe Sicherheit aus. Spiralen sind besonders für Frauen, die schon geboren haben als relativ problemloses und sicheres Verhütungsmittel geeignet, in Ausnahmefällen auch für Frauen, die noch nicht geboren haben.
Als weitere Vorteile von Spiralen gelten: die Verhütungsmethode ist voll reversibel, kein Zusammenwirken (Interferenzen) mit den Hormonen, keine tägliche Einnahme oder Manipulation nötig, die Methode ist unabhängig vom Partner. Ebenso ist die Diskretion gesichert, Fehler sind naturgemäß durch die Anwender nicht möglich. Die Spirale hat aber auch einige Nebenwirkungen wie z.B. Blutungsänderungen, Schmierblutungen, verstärkte Monatsblutung (Hypermenorrhoe), manchmal können auch Schmerzen im Unterbauch oder beim Verkehr (Kohabitationsbeschwerden) auftreten. Sehr selten kommen Eierstockentzündungen vor. Ebenso kommt es gelegentlich zum Auftreten einer Kupferallergie, oder zu einem spontanen Ausstoßen der Spirale, sowie zum Auftreten von einer Schwangerschaft in oder außerhalb der Gebärmutter bei liegender Spirale. Nach dem Einlegen einer Spirale sollte der Sitz immer mittels einer Ultraschalluntersuchung kontrolliert werden.



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Sterilisation der Frau oder des Mannes

Die Sterilisation durch Unterbindung (Ligatur) der Eileiter bei der Frau oder Samenleiter beim Mann sind im Wesentlichen eine endgültige Methode der Kontrazeption, die nur in bestimmten Fällen mittels mikrochirurgischer Operationstechniken wieder rückgängig gemacht werden können. Sie haben durch die modernen sicheren Langzeitkontrazeptiva deutlich an Bedeutung verloren. Gesetzlich dürfen sie erst nach dem vollendeten 25. Lebensjahr und wenn es den guten Sitten nicht widerspricht durchgeführt werden.

Bei der Frau werden mittels Laparoskopie (Bauchspiegelung), entweder die Eileiter durchtrennt, oder mittel Elektrofasszange koaguliert oder unterbunden und anschließend durchtrennt. Eine andere nicht ganz so sichere Methode die Eileiter somit undurchgängig zu machen, ist das Setzen von Clips (z.B. Hulka-Clip). Für diese Eingriffe ist eine Vollnarkose nötig.

Beim Mann werden die Samenleiter im Hoden durchtrennt oder mittels speziellen Substanzen verschlossen, der Eingriff ist wesentlich einfacher und kann in Lokalanästhesie durchgeführt werden.



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Mechanische oder chemische Barrieremethoden

Zu diesen gehört das Kondom, das Scheidendiaphragma, das vom Frauenarzt/ärztin angepasst werden muss und nach dem Erlernen des Einführens durch die Frau selbst, wird das Scheidendiaphragma bei Bedarf von der Frau selbst eingeführt. LEA ist eine Portiokappe, die ebenfalls von der Frau selbst eingeführt werden kann.

Zu den chemischen Barrieremethoden zählen die Schaumzäpfchen, Scheidencremen, Scheidentabletten und Schaumsprays, die alle die Beweglichkeit der Samenzellen hemmen und diese abtöten. Zum Teil werden diese in Kombination mit einem Scheidendiaphragma oder Lea angewandt.
Moderne Kondome, oder Präservative sind ebenfalls mit samenabtötenden Substanzen beschichtet und schützen so auch in hohem Maße vor HIV-Infektionen (AIDS).

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Natürliche Familienplanung (NFP)

Diese natürliche Methode, bezieht mehrere Kontrollparameter in die Beurteilung der empfängnisfreien Tage mit ein und erfordert eine entsprechende Ausbildung, sowie ein gewisses Maß an Disziplin für beide Partner.Bei dieser Methode kommt es zur Beurteilung des Zervikalschleims, der Festigkeit (Konsistenz) des Gebärmutterhalses, kombiniert eventuell mit der Temperaturmessung bzw. Zyklusbeobachtung.



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Notfallkontrazeption ("Pille danach")

Je früher nach ungeschütztem Verkehr oder nach Versagen eines anderen Verhütungsmittel die Einnahme der „Pille danach“ erfolgt, um so höher ist die Chance eine unerwünschte Schwangerschaft zu verhindern. Ein Verhütungsmittel hat versagt, nicht funktioniert, ein Kondom ist geplatzt, man hat sich vielleicht im Zyklus geirrt oder die Pille länger als über 12 Stunden einzunehmen vergessen. Die „Pille danach“ muss spätestens innerhalb von 72 Stunden (3 Tagen) nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen werden. Je früher die Einnahme erfolgt, desto höher ist die Wirksamkeit.
Es handelt sich um reine Gestagenpräparate, deren Nebenwirkungsraten relativ gering sind. Häufig kommt es zu Spannungen in der Brust, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise zu Blutungen. Derzeit sind zwei idente Hormonpräparate als „Pille danach“ zugelassen, Vikela®  - einmalig 1 Tablette (1 Tabl. 1,5 mg Levonorgestrel) und Postinor® (750 μg 2 Tabl.). Vikela® ist seit kurzem auch in Österreich rezeptfrei erhältlich, Postinor® jedoch nicht. Ein weiteres Präparat  ist ellaOne® - 30 mg Ulipristalacetat (synthetischer Progesteron-Rezeptor Modulator), das die Progesteronrezeptoren moduliert. Die Tablette muss innerhalb von maximal 120 Stunden (5 Tagen) nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen werden, eine bereits bestehende Schwangerschaft ist vorher auszuschließen. Das Präparat ist rezeptpflichtig. Durch dieses Präparat wird entweder bereits der Eisprung oder das Einnisten einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut verhindert und damit eine ungewollte Schwangerschaft. Nebenwirkungen u.a. Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen.

Trotz der unbestreitbaren Vorteile wie geringe Nebenwirkungen und leichte Verfügbarkeit, sollen diese Präparate nur für den Notfall und nicht als Verhütungsmittel verwendet werden, denn wenn man sie öfters hintereinander nimmt, dann können diese doch relativ hohen Hormongaben den ganzen Zyklus durcheinander bringen.

 

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